Hundeführer der Suchhundestaffel SAR-Braunau des OÖ-Roten Kreuzes absolvierten mit Unterstützung des Bayrischen Roten Kreuzes unter der Leitung von Robert Lindbüchler die erste Mantrailerprüfung. Vier Hundeführerinnen stellten sich der Herausforderung und den professionellen Prüfer und konnten sich am Ende des Tages über ein positives Ergebnis freuen. Ab sofort unterstützen sie die Flächenhunde der OÖ-SAR Suchhunde.
Die vier Trails wurden mind. 24 Stunden vorher von Robert Lindbüchler mit den jeweiligen „Vermissten“ gelegt.
Mantrailing (engl. man „Mensch“ und trail „verfolgen“) ist die Personensuche unter Einsatz von
Gebrauchshunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden. Dabei wird der hervorragende
Geruchssinn der Hunde ausgenutzt.
Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert.
Mantrailer können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, sondern können im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen, in Siedlungen, Wegränder etc. eingesetzt werden.
Duftspur Beim Mantrailing werden die Duftmoleküle der Zielperson gesucht, und nicht die Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit. Beim Mantrailing wird ein Geruchsträger mit dem Individualgeruch der zu suchenden Person verwendet, um den Hund auf die Spur anzusetzen. Die Qualität des Geruchsträgers ist entscheidend für den Verlauf der Suche.
Ein Mensch verliert ständig Hautschuppen – in jeder Minute Tausende. Die Hautpartikel werden verwirbelt und verstreut, wenn der Mensch sich bewegt. Neben Hautzellen enthalten die Schuppen häufig weitere Bestandteile, beispielsweise Rückstände von Kosmetika. Durch das Einwirken von Bakterien auf die menschlichen Zellen entsteht der Geruch, dem der Hund folgt. Menschliche Zellen bleiben über unterschiedlich lange Zeiträume erhalten Hautzellen etwa 36 Stunden. Zusätzlich kommen Einflüsse wie Witterung, die schon erwähnten chemischen Substanzen, und weitere Stoffe hinzu, die für eine längere oder kürzere Haltbarkeit der Duftspur verantwortlich sind.
Durch den Einsatz der Mantrailer kann in der Regel eine Hinwendungsrichtung der vermissten Person vorgegeben werden. Somit ist es möglich, die Flächensuchhunde gezielter einzusetzen und größere abzusuchende Flächen entsprechend zu priorisieren.
Das Zusammenspiel zwischen Mantrailer und Flächensuchhunden steigert die Effizienz bei der Vermisstensuche.